Auf dem Weg zum Top-Abitur ist ein starkes Selbstbewusstsein von entscheidender Bedeutung für dich. Nur wenn du dir selbst bewusst bist, wer du bist und du dir selbst vertraust, kannst du dauerhaft Erfolge erzielen.
Wie du ein starkes Selbstbewusstsein entwickelst, erfährst du in diesem Kapitel.
Das Problem mit dem schwachen Selbstbewusstsein
„Ihr Sohn versteht nicht mal die Grundsätze der Aufgaben, die wir im Matheunterricht besprechen. Es ist besser, wenn er intensive Unterstützung durch Nachhilfe in einigen Fächern neben der Schule bekommt.“ Die Worte meiner Mathelehrerin Frau Becker in der 7. Klasse beim Elternsprechtag werde ich nie vergessen.
Dass ich einige Jahre das beste Abiturzeugnis 2016 mit einer 1+ in Mathe erziele, daran hätte die alte Schachtel nicht im Traum gedacht. Dass ich dann sogar ein gesamtes Physikbuch zum Physikstudium in meiner Freizeit durcharbeite, daran hätte ich selbst nicht im Traum gedacht.
Aber kommen wir zurück zum Ausgangssatz meiner pädagogisch hochbegabten Mathelehrerin der 7. Klasse. Ihre Aussage, dass ich ein Versager in Mathe sei, hat sich damals tief in mein Unterbewusstsein eingebrannt und mich noch jahrelang beeinflusst. Mein Selbstbewusstsein hinsichtlich der Mathematik befand sich somit im negativen Bereich. Dennoch habe ich es letztlich geschafft, mein Selbstbewusstsein zu stärken und regelmäßig 15 Punkte in Mathe während der Oberstufe zu erzielen. Wie ich dies geschafft habe und wie auch du es schaffst, dein Selbstbewusstsein aufzubauen, erkläre ich dir im folgenden ersten Schritt.
Schritt 1: Identifiziere deine negativen Gedanken
Selbstbewusstsein bedeutet, sich selbst bewusst zu sein, wer man ist. Dazu zählen alle deine Fähigkeiten sowie Stärken und Schwächen.
In den meisten Fällen haben wir ein schwaches Selbstbewusstsein durch einige wenige negative Aktionen aus der Vergangenheit, die wir überbewertet haben.
Keine Lust für Mathe zu lernen → unvorbereitet in die Klausur → die erste Fünf in Mathe → Schlussfolgerung: Ich bin schlecht in Mathe. → negativer Glaubenssatz wird installiert → negative Einstellung gegenüber Mathe und dem Lernen für Mathe verstärkt den Teufelskreis → Es kommt wieder zu schlechten Leistungen → der negative Glaubenssatz wird verstärkt
Du befindest dich in einer Abwärtsspirale, die sich selbst verstärkt. Dabei bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht schlecht in Mathe, Deutsch oder in welchem Fach du auch immer Probleme hast. Im ersten Schritt, musst du demnach deine negativen Gedanken identifizieren.
Aufgabe: Beim Gedanken an welches Fach/welche Fächer bekommst du ein ungutes Gefühl? Welche Gedanken treten auf? Schreib diese Fächer und deine Gedanken jetzt auf.
Schritt 2: Wandle negative Gedanken in Positive um
Du hast jetzt einen oder mehrere Sätze notiert, die da beispielsweise lauten „Ich bin schlecht in Mathe“. Im zweiten Schritt schauen wir uns an, ob dieser Glaubenssatz wirklich zutrifft und wo er seinen Ursprung hat.
Aufgabe: Schreibe so viele Erfolge wie möglich auf, die du in deinem auserwählten Fach/deinen auserwählten Fächern in der Vergangenheit erzielt hast.
Beispiele:
Ich habe letzte Woche aufgezeigt und eine richtige Antwort gegeben. Ich habe in der letzten Klausur eine Aufgabe vollständig richtig bearbeitet.
Ich bin mir vollkommen sicher, dass du jetzt eine Liste von mindestens drei Punkten vor dir liegen hast, die deinen negativen Glaubenssatz widerlegt. Das häufigste Notenproblem liegt darin, dass Schülerinnen und Schülern den Glauben an sich selbst verlieren. Dabei resultieren die schlechten Leistungen niemals aus mangelnder Intelligenz, sondern immer aus Faulheit in der Vergangenheit und/oder einem Ausrutscher. Dadurch entsteht eine schlechte Note, die zum negativen Glaubenssatz führt. Mit deiner Erfolgsliste, die du im zweiten Schritt erstellt hast, hältst du den Beweis in den Händen, dass du keine Versagerin/kein Versager bist. Im Gegenteil, du erzielst regelmäßig kleine Erfolge, die nach diesem eBook noch größer werden.
Denn genauso war es damals bei mir, als ich zur Oberstufe angetreten bin, um mein Abi nachzuholen. Ich habe mich damals gefragt:“Joe, bist du wirklich so ein Versager in Mathe, Deutsch und allen andere Fächern? Du hast dich in der Vergangenheit schlichtweg niemals angestrengt. Du hattest keinerlei Lerntechniken, hattest keine Motivation, keine Organisation, keine Ziele. Du hast dich schlecht ernährt und in der Mittelstufe kaum Sport getrieben. Wie sollst du dann gute Schulnoten erzielen?“ Und so habe ich damals meine negativen Gedanken umgewandelt in Positive.
Aus „Ich bin schlecht in Mathe“ wurde „Ich bin sehr gut in Mathe“. Diesen Glaubenssatz habe ich vor jeder Stunde wiederholt, bis er zur Realität wurde. Jetzt bist du am Zug.
Aufgabe: Schau dir deinen Glaubenssätze an. Anschließend blicke auf deine Erfolge. Schreibe nun für jeden Glaubenssatz einen neuen, positiven Glaubenssatz auf. Formulieren diesen Glaubenssatz in der 1. Person Singular und im Präsenz bspw.: „Ich bin gut in Deutsch.“
Schritt 3: Sei Stolz auf dich
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass du Stolz auf jede Leistung bist, die du erbringst. Konserviere das Gefühl, wenn du auf die Erfolge aus deiner Vergangenheit blickst. Mach dir von heute an jeden Erfolg bewusst, den du erzielst. Zeig im Unterricht häufiger auf und wenn du eine richtige Antwort gibst, dann sei stolz auf deine Leistung. Wenn deine Antwort falsch ist, dann sei stolz darauf, dass du dich getraut hast, aufzuzeigen. Jeder Versuch ist ein Erfolg.
Misserfolg hast du nur, wenn du gar keinen Schritt gehst.
Aufgabe: Leg dir ein kleines Heftchen zu. Dieses Heft ist ab sofort dein Erfolgsjournal. Vermerke in diesem Heft jeden Erfolg den du in der Schule erzielst. Gehe diese Erfolge am Abend durch und lobe dich selbst für das, was du geschafft hast.
Schritt 4: Sei dir selbst dein bester Freund
Dieser Schritt ist entscheidend für dein Selbstbewusstsein. Nicht nur im schulischen Bereich, sondern in jeder Sekunde deines Lebens.
Sich selbst sein bester Freund zu sein, bedeutet, über sich selbst und mit sich selbst lachen zu können. Es bedeutet, die eigenen Handlungen kritisch zu reflektieren. Mit sich selbst im Reinen zu sein. Diese wichtige Taktik für mehr Selbstbewusstsein habe ich regelmäßig in der Oberstufe angewandt. Ich habe stille Selbstgespräche geführt, die mir enorm geholfen haben, meine Leistungen im Abitur zu erbringen.
Wenn ich beispielsweise eine Hausaufgabe vorgetragen habe im Unterricht und dafür ein Lob kassiert habe vom Lehrer, so sagte ich mir insgeheim:“ Sehr geil! Genauso muss das laufen, ich hab es heute wieder richtig drauf.“
Wenn ich einen falschen Beitrag leistete, sagte ich mir:“Halb so wild. Fehler passieren. Ich schaue mir an, was falsch gelaufen ist und mach es beim nächsten Versuch besser.“ Diese Form des Selbstgesprächs ist enorm hilfreich.
Schritt 5: Vermeide Perfektionismus
Wie du aus dem letzten Schritt ableiten kannst, gehört es dazu, Fehler zu machen. Perfektionismus schränkt Wachstum ein. Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist der, immer Angst zu haben, dass man einen Fehler machen könnte. Es ist besser, wenn du 50-mal im Unterricht aufzeigst und davon zehn Meldungen richtig sind, statt einmal aufzuzeigen, weil du dir bei dieser Meldung vollkommen sicher bist.
Aus deinen Fehlern lernst du. Nimm deinen Mut zusammen und sei bereit, Fehler einzubüßen, um zu wachsen.
Schritt 6: Setze dir kleine, erreichbare Ziele
Erfolg ist das Erreichen eines selbstgesetzten Ziels.
Damit du Erfolg hast, musst du demnach ein Ziel haben. Wenn du das Ziel erreichst, wird dein Selbstbewusstsein stärker, denn du hast einen weiteren Erfolg als Referenzerlebnis, auf den du zurückblicken kannst.
Wichtig ist, dass du regelmäßig auf dein großes Ziel für das Schuljahr hinarbeitest, denn nur so wirst du am Ende auch Erfolg haben
Fazit
Ein starkes Selbstbewusstsein ist ein sehr wichtiger Baustein für deinen Schulerfolg.
Häufig beruht geringes Selbstbewusstsein auf einem einzigen negativen Erlebnis, welches durch negative Gedanken verstärkt wurde. Auf diese Weise entstanden negative Glaubenssätze. Mithilfe objektiver Betrachtung der Vergangenheit und deiner Erfolge, ist es möglich, diese negativen Glaubenssätze umzuwandeln in positive Gedanken, die dich stärken. Dabei ist es insbesondere wichtig, dass du auf jeden Erfolg und jeden Versuch stolz bist. Dabei hilft dir eine gute Beziehung zu dir selbst, indem du dir selbst dein bester Freund bist. Perfektionismus hingegen hindert dich daran, dich weiterzuentwickeln. Fehler gehören zum Wachstum nämlich dazu. Ein entscheidendes Kriterium für ein gesteigertes Selbstbewusstsein ist das Setzen von erreichbaren Zielen. Denn nur wenn du dir regelmäßig Ziele setzt, kannst du auch Erfolge haben und somit dein Selbstbewusstsein stetig steigern.
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